Adventskalendergeschichte 2022

1. Dezember: Vor-Wort

 

Im Anfang war das Wort.

Und das Wort war bei Gott.

Und das Wort war Gott.

Joh 1,1

 

Worte leuchten und können Licht ins Leben der Menschen bringen. Leider gibt es auch das Gegenteil. In diesem Adventskalender soll es nur um 'leuchtende' Worte gehen. Für jeden einzelnen Menschen kann es ein Wort geben, das ihm besonders viel bedeutet. Beim täglichen 'Türchenöffnen' wirst du es feststellen: jedes beliebige Wort kann ein 'leuchtendes' Wort sein. Worte haben normalerweise einen Sinn. Und für bestimmte Menschen in einer bestimmten Situation können sie auch über sich hinauswachsen – einen Sinn bekommen, der für die betroffenen Menschen etwas ganz besonderes ist. Und der ihr Leben für einen kurzen Moment – oder auch für längere Zeit – verändert. Ein Wort kann ein ganzes Leben verändern.

Das müssen keine großen Worte sein. Ganz kurze Worte sind vielleicht sogar stärker, als die langen, aufgeblasenen. Ein „Ja“ zum Beispiel, oder ein „Nein“. Die können eine Welt hell, ganz strahlend, machen. Oder sie verdunkeln die Welt und stürzen die, die sie hören, in tiefste Verzweiflung. Aber um die dunklen Worte soll es wie bereits gesagt, in diesem Adventskalender nicht gehen.

 

Manche der Worte könnten überraschen: ich hätte beispielsweise selbst nicht damit gerechnet, dass 'Brathering' eines der Worte sein könnte. Lass dich von Tag zu Tag in Erstaunen setzen!

 

Allen Ideengebern herzlichen Dank – vieles was mir erzählt worden ist, habe ich sehr frei nacherzählt. Nicht böse sein, ja!?

Auch alle, die ich mit der Frage nach Worten, die bedeutsam in ihrem Leben waren, genervt habe, bitte ich um Verzeihung!

 

 

Ach ja: Und einen leuchtenden Advent allen Lesern!

2. Dezember: Glocke

 

Sie war auf dem großen Bauernhof in Oberbayern angekommen. Ihr neuer Lehrbetrieb. Die Dimensionen waren ganz andere, als sie sie aus ihrem kleinen Dorf in Unterfranken gewohnt war. Es war die Zeit der beginnenden Mechanisierung. Vieles musste noch in reiner Handarbeit erledigt werden. Sie wurde zu einem kleinen Rädchen in der menschlichen Maschinerie des Hofes. Eigentlich war ihr Aufgabenbereich die Küche und das Wohnhaus. Dennoch musste jeder überall mit anfassen und so sah man sie sowohl im Stall als auch auf den Feldern des Hofes fröhlich werkeln. Dem großen Hof war aufgrund uralter Gesetze die kleine Kirche des Dorfes zugeordnet. Neben vielen anderen Pflichten gehörte das Läuten der Glocken zu den Aufgaben des Bauern. Der gab diese Arbeit natürlich an seine Untergebenen weiter. Neben ihr mussten sich noch zwei andere Lehrlinge das Läuten teilen. Bereits bei der Einweisung hatte sie Angst gehabt. Angst vor den bronzenen Ungeheuern die im Inneren des Turmes weitaus lauter dröhnten als sie das je von außen erfahren hatte. Drei Seile, die direkt mit den Glocken verbunden waren, hingen in der Mitte des Raumes. Als sie das erste Mal alleine vor den Seilenden stand, fühlte sie sich wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange – ja sogar vor drei Schlangen. Für den Angelus-Ruf musste nur eine Glocke bedient werden. Zaghaft zog sie am richtigen Seil. Nichts geschah. Sie zog fester. Jämmerlich zitterte ein dünner Ton durch den Turm. Sie musste also noch fester ziehen, was sie auch tat. Die Glocke überschlug sich nun fast; schwang so heftig hin – und her, dass man meinen könnte sie läute Sturm. Während des ganzen Jahres, das sie auf dem Hof verbrachte, lernte sie es nie, die Glocke so zu bedienen, dass ein wohlklingendes Geläute entstand. Immer, wenn sie mit dem Läuten an der Reihe war, hielten die Bauern auf den Feldern und die Knechte und Mägde in den Ställen inne: Die Glocke jubilierte, zitterte und klang insgesamt so besonders, dass alle erschreckt ganz neu und anders zum Gebet gerufen wurden. Vielleicht folgten viele lächelnd dem Gebetsruf.

3. Dezember: Klassenarbeit

 

Eigentlich waren sie beide ja schon fertig gewesen. Die Sonne hatte geschienen, tief war sie gestanden und hatte schräg ins Klassenzimmer geleuchtet. Sie strahlte die eifrig über das Papier gebeugten Köpfe der Mitschüler an und malte Streifen quer durch den Raum. Die beiden konnten sich entspannt zurücklehnen und dem Spiel von Sonne und Schatten zusehen. Ohne etwas dabei zu denken fanden sie sich in einem kleinen Plausch. Der wurde unvermittelt vom Lehrer unterbrochen, der sich vor ihnen aufbaute, sie des Unterschleifs bezichtigte: „Wo kämen wir denn hin, wenn meine Klassenarbeiten jetzt auf einmal zu Plauderstündchen über die beste Lösung verkämen?“. Er streckte die rechte Hand aus und forderte die Abgabe der Arbeiten. Mehr verblüfft als erbost über die Ungeheuerlichkeit der Anschuldigung händigten beide ihre beschriebenen Papierbögen aus. Beide hatten sie es nicht nötig, von anderen abzuschreiben. Das wussten sie beide, ebenso aber wusste es der Lehrer. Musste es wissen: schließlich waren sie die beiden Klassenbesten. Dennoch versenkte er ihre Arbeiten in seine Ledertasche. Er gab das Ende der Bearbeitungszeit für den Rest der Klasse bekannt, sammelte wortlos die Probearbeiten ein; verließ dann, ohne die beiden angeblichen Delinquenten noch einmal anzusehen, das Zimmer. Allgemeines Murmeln ertönte, Ellenbogen stießen in die Seiten von Nachbarn und vielsagende Blicke trafen die beiden. Nicht wenige grinsten voller Genugtuung. Endlich einmal hatte es die beiden Streber getroffen! Eine Woche verging, dann noch eine. Der Lehrer war dazu übergegangen die beiden wieder ins normale Unterrichtsgeschehen einzubeziehen, nachdem er sie die ersten Tage nach dem Vorfall geflissentlich übersehen hatte, egal wie eifrig sie sich auch meldeten. Dann die Herausgabe der Arbeit. Viele stöhnten über schlechte Noten. Die beiden meldeten sich: ihre Arbeiten seien nicht zurückgegeben worden. Der Lehrer wie geistesabwesend: „Haben Sie auch an der Klassenarbeit teilgenommen?“ Die beiden Arbeiten tauchten nie wieder auf.

4. Dezember: Schlüssel

 

Es war die junge, lustige Pflegerin, die wie ein Wirbelwind in sein Zimmer fegte. Er mochte sie. Missbilligend blickte sie sich um: „Sie haben ja einen ganz schönen Verhau hier“, teilte sie ihm mit. „Da werden wir heute um's Aufräumen nicht herumkommen!“ Schuldbewusst blickte er sich um. Das große Appartement, das er sich aufgrund seines Wohlstandes in der Seniorenresidenz hatte leisten können, glich eher einer Rumpelkammer als den edlen Räumlichkeiten, die er bei seinem Einzug hier vorgefunden hatte. Schulterzuckend sah er ihr kurz darauf zu, als sie bewaffnet mit verschiedenen Kartons und Abfallsäcken mit ihrer Arbeit begann. Er liebte es über Flohmärkte zu schlendern und ab und an auch etwas, was ihm ins Auge stach, mitzunehmen. Gut, in letzter Zeit hatte das etwas überhandgenommen, wie er sich selbst eingestehen musste. Er hing auch nicht an den Dingen, besaß er sie erst einmal. So fiel es ihm nicht schwer, sich wieder von ihnen zu trennen. Ohne Bedauern sah er der Pflegerin zu, wie sie Stück für Stück, akkurat getrennt nach den Materialien, sortierte und einpackte. Einmal aber schritt er ein und holte ein kleines unscheinbares Päckchen wieder aus dem Abfalleimer. „Kindchen“, sagte er „das hier hat nichts mit dem sonderbaren Sammelwahn eines Alten zu tun. Da hängt Geschichte dran.“ Die Pflegerin schaute zweifelnd. „Setzen sie sich kurz zu mir“, lud er sie ein. „Ich erkläre es gerne.“ Mit einem Blick auf ihre Uhr kam sie seiner Aufforderung nach. „Sehen sie“, begann er während er das Päckchen auspackte. Ein kleiner Schlüssel kam zum Vorschein. „Diesen Schlüssel habe ich vor Jahren von einer ebenso energischen und hübschen Frau wie ihnen bekommen. Es war nicht nur der Schlüssel, der mir Zugang zu ihrem Haus gewährte, sondern auch zu ihrem Herzen. Sie schenkte mir ein neues Leben und zwei Kinder. Leider ist sie viel zu früh verstorben.“ Umständlich packte er den Schlüssel wieder ein und reichte ihr die kleine Schachtel. Behutsam legte sie sie zurück ins Regal.

5. Dezember: Du

 

Schleichend, fast unmerklich, hatte es angefangen. Hier und da hatte sie mal eine Kleinigkeit vergessen. Ab und zu fiel ihr der Name von Bekannten, die sie auf der Straße traf, nicht gleich ein. „Alles in Ordnung!“, hatte sie sich und ihren Mann beruhigt. Aber natürlich war gar nichts in Ordnung gewesen. Anfangs war er lediglich etwas beunruhigt über ihren Zustand. Bald schon jedoch hatte große Sorge diese leichte Beunruhigung abgelöst. In seiner Wahrnehmung wurden ihre Ausfälle stärker, vergaß sie immer mehr. Sie jedoch wiegelte weiter ab. Und als er vorschlug, sie solle einen Arzt konsultieren, eskalierte die Situation. Sie warf ihm vor, er wolle sie für verrückt erklären lassen, wurde laut und verbarrikadierte sich schließlich im Gästezimmer. Beide waren sie unglücklich. Die Zeit verging und die Krankheit schritt fort. Die Demenz war mittlerweile diagnostiziert. Seitdem waren zwei Jahre vergangen. Schon lange erkannte sie ihren Mann nicht mehr. Eigentlich hätte sie in einem Pflegeheim unterkommen müssen. Das hatte er durch liebevollen Einsatz und die Anstellung immer wieder wechselnder Pflegekräfte aus Osteuropa verhindern können. Wenn er an ihrem Pflegebett saß und sich an ihr gemeinsames früheres Leben erinnerte, war er sehr traurig darüber, dass ihre Erinnerungen so vollständig ausgelöscht waren. Stundenlang erzählte er ihr, die apathisch da lag, von Reisen, die sie gemeinsam unternommen, Freunden die sie beide gehabt hatten, von ihren Kindern, die mittlerweile den Kontakt abgebrochen hatten. Und eines Tages, während er so mit ihr redete ohne auf eine Antwort zu warten, geschah ein kleines Wunder: Seine Frau wandte sich ihm zu. Sie schien nach Worten zu suchen. Ihre Hand wanderte über die Bettdecke, bis sie seine zu fassen bekam. „Du“, flüsterte sie zärtlich. Und sie drückte seine Hand so fest sie konnte.

Dieses eine Wort machte seine Gegenwart plötzlich viel wichtiger, als alles, was er ihnen beiden aus ihrer Vergangenheit erzählen konnte.

6. Dezember: Meisterbrief

 

Geduldig erklärte sie mit einfachen Worten der etwas begriffsstutzigen Praktikantin den Ablauf der Arbeitsschritte noch einmal. Dabei streifte ihr Blick voller Stolz den Meisterbrief, der über der Arbeitsplatte hing. Ihre Gedanken wanderten zwanzig Jahre zurück. Sie war als Technikerin an einer Hauswirtschaftsschule tätig gewesen. Die Hierarchie dort war noch von den unseligen Zeiten des sogenannten Dritten Reiches beeinflusst. So gehörte die Schulleiterin zu jener Generation, die ungefragt jeden und jede ihrer Untergebenen duzte. Sie selbst musste selbstverständlich gesiezt werden. Das galt sowohl für Schülerinnen, als auch für die Mitarbeiter. Vielleicht war es dieses künstlich hergestellte Gefälle, das dazu führte, dass die 'Geduzten' regelmäßig unterschätzt und nicht für voll genommen wurden. Kinder aus 'gutem Hause' jedoch, die Tochter eines Landtagsabgeordneten etwa, wurden hofiert. Alle anderen waren nichts wert.

Sie selbst wurde, trotz ihrer Ausbildung, als bessere Putzfrau eingesetzt. „Das schaffst du nie!“ und „Du kennst deinen Platz nicht!“, bekam sie zu hören, als sie der Schulleiterin von ihrem Wunsch, den Meistertitel zu erwerben, berichtete. Für die blieb sie weiterhin das ungeliebte Aschenputtel, dem man ungestraft mühsam für die alte Großmutter zusammengesparte Plätzchen wegnehmen durfte. Für die es keine geregelten Arbeitszeiten gab. Die hochschwanger nicht in Mutterschutz entlassen wurde, sondern stattdessen in dieser Zeit so viele Hühner schlachten musste, dass sie schon träumte, ihr Erstgeborener käme mit Hühnerkopf auf die Welt. Sie schüttelte den Kopf, lächelte und schaute nochmals stolz auf ihren Meisterbrief: Nach einer Pause in der sie ihre Kinder geboren und aufgezogen hatte, hatte sie es doch geschafft. Oh Gott, was machte die Praktikantin denn nun schon wieder? Schnell wandte sie ihre Aufmerksamkeit – jetzt aber endgültig – der jungen Frau zu.

 

7. Dezember: Ja

 

Schon in ihrer Kindheit war sie immer kränklich gewesen. Bei jeder Kinderkrankheit, jedem Virus und jeder bakteriellen Infektion schien sie am lautesten „Hier!“ gerufen zu haben. Denn sie nahm alles mit, was an Krankheiten im Angebot war. Sie überstand jede einzelne von ihnen. Allerdings war sie bei ihren Altersgenossen ausgegrenzt. 'Nein' war das Wort, das ihr Leben prägte. Immer wieder und fast zu allen Gelegenheiten hörte sie es. Zu oft und zu lange konnte sie nicht zur Schule gehen; bei den wilden Spielen der anderen Kinder konnte sie nicht mittun. So war und blieb sie ein einsames Kind das keine Freunde fand. Die Fehlzeiten im Unterricht führten dazu, dass sie auf keine weiterführende Schule gehen konnte. Mit ihrem Hauptschulabschluss, den sie mit Ach und Krach gerade so bestanden hatte, in der Tasche, begann sie eine Ausbildung zur Schneiderin. Immer noch gab sich eine Krankheit bei ihr der anderen die Hand. Nur weil ihre Meisterin verständnisvoll war konnte sie den Berufsabschluss machen. Sie wurde sogar im Betrieb weiter beschäftigt. Beziehungen ging sie keine ein. Alles in allem führte sie kein besonders erfreuliches Leben. Mit 28 Jahren bekam sie schließlich die vernichtende Diagnose: Krebs. Jetzt stürzte das, was sie mühsam zu ihrem Leben zusammen gezimmert hatte, in sich zusammen. Sie ließ sich zwar auf diverse Klinikaufenthalte ein, ertrug unzählige Therapien; letztlich hatte sie sich aber aufgegeben. Nur ein junger Arzt, der etwa in ihrem Alter war, gab ihr noch etwas Halt. Sein sonniges Gemüt und scheinbar nie endender Optimismus brachten sie sogar dazu, sich auf seine Besuche irgendwie zu freuen. Aber das, was er eines Tages nach erneuten Untersuchungen zu ihr sagte, verstand sie zunächst nicht. Wollte und konnte sie nicht verstehen. „Geheilt?“, brachte sie schließlich krächzend heraus. Seine Antwort würde sie bis an ihr Lebensende nie vergessen: „Ja“.

8. Dezember: Brathering

 

Es war die Zeit nach dem großen Krieg. Nahrungsmittel gab es nur auf Lebensmittelkarten. Viele Leute gingen oft hungrig zu Bett. Auch allgemein herrschte großer Mangel. Unter anderem waren die Autobahnen zerstört. Deshalb mussten alle Güter auf kleinen Nebenstrecken transportiert werden. Obwohl das kleine Städtchen in hügeligem bis gebirgigem Gelände lag, war das Verkehrsaufkommen hoch. Schwere Lastwagen schoben sich durch die engen Kurven der Stadt im Tal und quälten sich anschließend im Schneckentempo die Anstiege hinauf. Einige nutzten den steilsten Teil der Strecke, um sich persönliche Vorteile zu verschaffen: Mutige junge Männer, die sich nicht recht an Gesetz und Ordnung halten wollten, bestiegen dort von hinten die Ladeflächen der Fahrzeuge. Das, was sie hinunterwerfen konnten, sammelten sie später auf, verbrauchten es selbst oder verkauften es gewinnbringend. Einmal jedoch hatten nicht nur einige wenige Grund zur Freude. Ausgelöst wurde diese Freude durch eine Katastrophe, die einem Lastwagenfahrer zugestoßen war: In der engsten Kurve verlor er die Gewalt über sein Fahrzeug das daraufhin umkippte. Dem Fahrer war gottlob nicht viel geschehen. Die Ladung aber war so verbeult und kaputt, dass sie nicht mehr verkauft werden konnte. In den folgenden Wochen roch das fränkische Städtchen wie ein Fischerdorf an der Nordsee. Alle Menschen konnten sich mehrfach richtig satt essen. Die Ladung hatte aus großen Dosen mit Bratheringen bestanden. Noch Jahre später leuchteten die Augen der Stadtbewohner, wenn sie nur das Wort 'Bratheringe' hörten. Selbst als einige sich später die teuersten Delikatessen leisten konnten: In ihrer Erinnerung waren jene Bratheringe das beste Essen, das sie jemals gekostet hatten.

9. Dezember: Foto

 

Steinbogen hob sich über Steinbogen, jeder gab einem ebenso geformten Fenster einen Rahmen. Im größten der Bögen, ganz unten auf Straßenniveau, befand sich die Tür, die hungrigen Reisenden jahrhundertelang Zugang zur Karawanserei gewährt hatte. Die Mauern waren kunstvoll aus behauenen Steinen aneinandergefügt. Kümmerliche Büsche und Sträucher ließen den Blick fast ungestört jede Kleinigkeit erkennen. Über dem Haus der blaue Wüstenhimmel der alten Heimat. Sie legte das Foto, das sie gerade betrachtet hatte, wieder aus der Hand. 2015 waren sie aus den Wirren des Krieges in Syrien nach Deutschland geflohen. Ihr Vater, ihre Mutter und sie selbst; damals noch ein halbes Kind. Vater und Mutter hatten in Syrien die Gastwirtschaft geführt – nur in einem Teil des riesigen Gebäudes. Vieles war im Lauf der langen Jahre schon zur Ruine verfallen. Dennoch sah sie im Geist den glücklichen Mann, der er damals gewesen war. Wie ein General herrschte er über die Küche, beschwingt vom Gefühl seiner Macht über dampfende Kochtöpfe und rauchende Pfannen. Es gab kaum einen Gast, der nicht von seinen Gerichten begeistert gewesen wäre. Allen war vollkommen klar: Dieser Mann hatte seinen Platz im Leben gefunden. Der Krieg bedrohte die Familie immer stärker. Als die Flucht, egal wohin, unabwendbar geworden war, leuchtete ihr schon damals ein, dass dieses Foto auf dem Weg in eine neue Heimat gerettet werden musste. Täglich hatte er es seitdem in die Hand genommen und lange betrachtet. Es war ihm einfach nicht gelungen, hier noch einmal neu zu beginnen. Von dem vitalen Menschen aus ihrer Erinnerung hatte er sich vor ihren Augen in Deutschland zu einem gebrochenen Menschen entwickelt. Auch das Bild war abgegriffen und verblichen. Gestern nun war er gestorben. Entschlossen griff sie nach dem Foto und zerriss es in kleine Fetzen.

 

Sie hatte hier ihre Zukunft.

10. Dezember: Wasser

 

Auf einer Reise nach Griechenland konnte ich längere Zeit bei einem Freund unterkommen. Er hatte einen festen Tagesrhythmus in den er mich wie selbstverständlich aufnahm. So konnte ich das Land fast wie ein Einheimischer und nicht wie ein Tourist erleben. Dazu gehörte, dass wir täglich am frühen Abend eine Bar aufsuchten, wo er sich mit Bekannten austauschte. Spätestens am zweiten Abend war ich auf einen anderen Stammgast aufmerksam geworden, aber auch an den folgenden Tagen bemerkte ich ihn: Jeden Abend saß der Alte allein in der Bar. Er hatte immer nur ein Glas Wasser vor sich stehen aus dem er fast andächtig ab und zu einen kleinen Schluck nahm. Eines Tages waren außer ihm nur wir zwei in der Bar. „Was ist los mit ihm?“, fragte ich meinen Freund indem ich mit dem Kinn auf den Alten wies. „Er ist ein Millionär“, flüsterte er mir zu. In diesem Moment betrat eine größere Gruppe die Bar und er konnte lauter weiter erzählen. „Du interessierst dich sicher für ihn, weil er nur Wasser trinkt“. Ich nickte nur. Er fuhr fort: „Er war nicht immer so. In seiner Jugend lebte er, der aus einer steinreichen Familie stammt, ein ausschweifendes Leben. Keine Party ließ er aus. Keine sportliche Herausforderung war ihm zu groß. Keinen Unsinn gab es, auf den er sich nicht einließ. Einmal jedoch ging etwas völlig schief. Auf einem wagemutigen Flug über die vegetationslose Sahara, den er alleine bewerkstelligen wollte, stürzte er ab. Er überlebte leicht verletzt. Seine gesamte Kommunikationstechnik aber war zerstört. Er hatte keinen Notruf mehr absetzen können und stand nun mutterseelenallein und ohne Verpflegung in der Wüste. Er wusste, dass ein gesunder Mensch etwa drei Tage ohne Wasser überleben kann. Deswegen machte er sich sofort auf den Weg. Kein Zeichen von Zivilisation sah er, keine Oase; Morgentau, auf den er gehofft hatte, konnte sich nirgends niederschlagen. Ich weiß nicht, was er gefühlt hat, als er so langsam austrocknete, aber nachdem er am vierten Tag in Todesnot auf eine Karawane traf, bekam er Wasser und neues Leben. Danach trank er nie mehr etwas anderes.“

11. Dezember: Konzertticket 1

 

Zu viert waren sie damals aufgebrochen, das Abitur endlich in der Tasche. Frei, und einigermaßen erwachsen. Und sie wollten ein Konzert ihrer Lieblingsband live erleben. Weit weg. In Luxemburg. Einer hatte die Idee aufgebracht als sie abends zusammensaßen. Die anderen hatten zunächst Bedenken, warfen sich gegenseitig Argumente an den Kopf: jeder wusste etwas, das dieses Projekt unmöglich machte. Dann wurden sie stiller und in der Stille wurde ihnen klar, dass diese Unternehmung eben doch möglich war. Auf dem Schwarzmarkt vor der Halle in Luxemburg angekommen, besorgten sie sich Tickets – zu knapp war die Zeit gewesen, sie irgendwo anders und legal zu kaufen. Sie tauchten voll Vorfreude in die wogende Masse der Wartenden. Wie lange noch bis zum Einlass? Blicke auf die Armbanduhren: schon verspätet. Unruhe machte sich breit. Warum ließ man denn alle warten? Ein Mann mit Megaphon tauchte auf. Abgesagt. Technische Probleme. Aus. Die ganze lange Reise, 600 Kilometer, umsonst! Die Menge zerstreute sich. Sie waren die letzten unter Peitschenlampen auf dem Platz. Ein Mann kam aus der Halle. Der Veranstalter. Er sprach mit ihnen über seine Enttäuschung und seinen großen Verlust, lud sie zu Speisen und Getränken ein, die er ohnehin wegwerfen musste. Hörte sich ihre Geschichte an. Meinte lakonisch: „Sprecht doch einfach mit den Jungs. Sie wohnen im Interconti.“ "Welche Jungs?" "Na die Jungs von der Band!" Der Gedanke musste sich setzen. Heimfahren war plötzlich keine Option mehr. Ziellos fuhren sie durch die Stadt, wollten einen ruhigen Platz zum Schlafen im Auto finden. Geld für ein Hotelzimmer hatte keiner von ihnen. Jede einzelne Straße, selbst die Autobahnen, fast taghell erleuchtet. Dann ganz plötzlich bekamen sie Stielaugen: wo waren sie denn hier gelandet? In rot ausgeleuchteten Schaufenstern saßen gelangweilt fast nackte Damen und vertrieben sich die Zeit beim Warten auf Freier mit Stricken. Unglaublich! Bloß weg hier. „Der Parkplatz bei der Konzerthalle!“, fiel einem ein. Sie machten sich auf den Weg.

12. Dezember: Konzertticket 2

 

Die Nacht zu viert in einem Kleinwagen verlief ungemütlich. Grelle Lampen auch hier. Wie sollte man da schlafen? Ungewaschen, ungekämmt und mit unangenehmem Geschmack im Mund am nächsten Morgen vor dem Hotel Intercontinental. Einem fiel ein, er müsse seine Mutter anrufen: Er habe ihr gesagt, er wolle zum Turnschuhkaufen nach Herzogenaurach fahren. Im Interconti gab es eine Telefonzelle: Nein, nicht in Oberfranken sei er, sondern in Luxemburg. Die Protestschreie der Mutter drangen aus der Telefonzelle bis zu den andern. Ein Angestellter bat sie höflich aber bestimmt wieder aus der Lobby. Nur für Gäste! Der Bus der Band auf dem Parkplatz setzte sich in Bewegung. Fuhr zum Hintereingang des Hotels. Sie trennten sich. Zwei blieben vorne, zwei sicherten hinten ab. Vorne hatte man mehr Glück: Der Bassist der Band schlenderte aus dem Hotel. Kam auf die beiden zu. Einer redete mit ihm, der andere holte die Freunde. „Kommt heute Abend nach Belgien. Ich lasse Freikarten für euch zurücklegen. In Deinze, ja?“ Das sagte der Bassist. Der Bandleader der dazugekommen war, bestätigte. Gab Autogramme auf alles mögliche. Am Abend dann, überwältigt vom Konzert übersahen sie völlig, dass sie mit ihren Karten hinter die Bühne gedurft hätten. Man hatte ja ohnehin schon mit den Künstlern gesprochen. Mit dem letzten Tropfen Benzin kamen sie zuhause an.

Er hörte Musik die nun schon 35 Jahre alt war; stand in seinem Jugendzimmer und sah sich den rahmenlosen Bilderrahmen an, in den ein Zettel mit Autogrammen und die Freikarte geklemmt waren. Drüber ein großes Poster der Welttournee der Band.

 

Die Freundschaften hatten die Zeit nicht überdauert; nichts war mehr übrig von der großartigen Reise, außer dem verblichenen Ticket hinter Glas an der Wand in seinem Zimmer. Und doch: Die Musik die aus den Lautsprechern strömte, war immer noch so kraftvoll und lebendig wie damals.

13. Dezember: Umkehr

 

Sie stand draußen vor dem Spielsalon. Schon wieder. In Gedanken war er noch bei seinem Spiel, den wummernden Bässen, den flackernden Lichtern auf dem Bildschirm und der Enttäuschung, dass er schon wieder verloren hatte. Schnell wollte er an ihr vorübergehen. Wie immer. Diesmal jedoch hob sie ihre Hand und berührte ihn an der Schulter. Unwillig wollte er sie abschütteln. Sah sie dabei an. Und blieb am Glitzern in ihren Augen hängen. Er hatte schon früh mit dem Spielen angefangen. Vielleicht weil er aus einer schwierigen Familie stammte. Vielleicht auch, weil er große Schwierigkeiten in der Schule hatte. Vielleicht gab es auch ganz andere Gründe. Wie auch immer. Im Spielsalon war nichts schwierig. Gewinnen oder verlieren. Am besten natürlich gewinnen. Wenn nicht, so lange weiterspielen bis man gewonnen hatte. Um dann neue Herausforderungen auf einem schwierigeren Level vor sich zu haben. Er war kaum zwölf Jahre alt gewesen, als er sich heimlich das erste Mal in einen Spielsalon geschlichen hatte. Klar war das ungesetzlich. Aber was kümmerten die Betreiber schon Gesetze. Hauptsache war doch, dass der Umsatz stimmte. Schon lange war sein Spielen nun zu einer Sucht geworden. Nichts anderes war mehr wichtig in seinem Leben. Aber nun war da dieses Glitzern in fremden Augen. Deswegen hörte er zu, als das Mädchen sprach. Und nicht viel später fing er an, von sich zu erzählen. Und merkte plötzlich, als sie ihm zuhörte, wie ihm schon lange kein Mensch mehr zugehört hatte, dass er Sehnsüchte hatte, die weit über seine Sucht hinausgingen. Dass es Erfüllung geben musste, die gar nichts mit einem gewonnenen Spiel am Automaten zu tun hatte. Dass er umkehren konnte, in ein neues Leben. Er würde Zeit brauchen, um sich an diesen Gedanken zu gewöhnen; sagte zu, als sie um eine weitere Verabredung bat.

 

Mit einer neuen Sehnsucht im Herzen ging er die Straße hinunter.

14. Dezember: Fernseher

 

Verwirrt sah sie den schon etwas gesetzten Herrn an, der auf dem Friedhof auf sie zugekommen war. Er hatte sie mit ihrem Namen angesprochen und es war ihm anzumerken, dass er sie gut kannte. Sie dagegen konnte sich nicht an ihn erinnern. Als er vom Leben hier im Dorf vor über 50 Jahren gesprochen hatte, wanderten ihre Gedanken zurück in diese Zeit: Die Bauern gingen am Morgen mit nichts als einem Kanten trockenem Brot und einer Flasche Schnaps aus dem Haus. War ihr Tagwerk vollbracht, war sowohl das Brot aufgegessen, als auch der Schnaps geleert. Zwei Autos gab es in dem kleinen Dorf. Eines gehörte dem Doktor. Das andere dem Förster. Sie war die Frau des Försters gewesen. Fernsehgeräte gab es nicht. Also zumindest nicht in der Mehrzahl: Im Försterhaus stand der einzige Apparat. Wie zu ihrer Bestätigung, begann der Mann jetzt vom Fernsehgerät zu erzählen: Die Dorfkinder durften kommen und fernsehen. Oft waren alle Stühle, Sessel und das Sofa besetzt, so dass der blanke Fußboden des Wohnzimmers für viele die einzige Sitzgelegenheit blieb. Falls man zu schräg zum Fernseher, oder zu weit weg saß oder lag, störte das keinen: Wichtig war es, an diesem Wunderwerk überhaupt teilhaben zu können. Die Großen wussten schon von Funkwellen, die Bilder im Gerät erzeugten, während einige von den Kleinen neugierig in die Lüftungsschlitze an der Rückwand des Fernsehers lugten, um die Schauspieler darin von hinten zu sehen. Die Großen lachten sie dafür aus.

Die große weite Welt hatte durch diese kleine Schwarzweißgerät Einzug in das Dorf hinter dem Ende der Welt gehalten. Ihn hat dieses kleine Fenster hinausgezogen in die Welt. Dieser Fernseher hat ihm die Möglichkeiten und Chancen der Welt 'draußen' eröffnet. Er wolle sich noch einmal bedanken für ihre damalige Gastfreundschaft, sagte der Mann, ehe er zu seinem Auto ging und wegfuhr.

Auch nach dem Gespräch wusste sie immer noch nicht, wer er war.

15. Dezember: Haus

 

Schön wäre es schon gewesen, das große Haus mitten in umfangreichen Ländereien. Obwohl es tatsächlich ein bisschen sehr groß gewesen wäre. Ihn störte das nicht. Ihr hätte das kleinere Haus in der Nachbarschaft mit seinem kleinen Garten und seiner Überschaubarkeit weit besser gefallen. Schon vor zwanzig Jahren hatte sie sich in die Gegend verliebt. Etwas mühsam war es gewesen, auch ihren Mann, den sie erst viel später kennengelernt hatte, ebenso von ihr zu begeistern. Dann allerdings war plötzlich er es gewesen, der voller Tatendrang voranstürmte, passende Objekte im Internet suchte und schließlich die Entscheidung für eben dieses Haus getroffen hatte. Gemeinsam mit dem Hausbesitzer hatten sie das Haus besichtigt. Sie hatte sich von ihrem Mann anstecken lassen, als der schon damit begann, Zimmer ihrem zukünftigen Zweck zuzuordnen. Sie malte sich aus, wie die einzelnen Räume zu möblieren wären, welche Farben den jeweiligen Zimmern gut stehen könnten. Sie stritt, halb im Scherz, mit ihm darüber, welche Wände zu versetzen wären um ein Maximum an Gemütlichkeit und Komfort zu erzielen. In der Hoffnung, den Preis noch etwas reduzieren zu können, hatten sie sich zögerlich gegeben. Sie würden es sich überlegen, hatten sie dem Besitzer mitgeteilt. Natürlich war ihnen beiden aber schon klar, dass sie kaufen wollten. Einige Tage später dann waren sie wiedergekommen. Auf dem Grundstück war ihnen ein junger Mann mit breitkrempigem Lederhut entgegengekommen der sich immer wieder umsah und etwas vor sich hinmurmelte. Der Hausbesitzer teilte dem bestürzten Ehepaar mit, dass er soeben an diesen Mann verkauft habe. Das war ein Absturz aus allen Wolken, ja geradezu aus dem Wolkenkuckucksheim ihrer Träume.

Sie hörten fast gar nicht hin, als der Besitzer weiterredete:

das kleinere Häuschen sei allerdings auch zu haben. Es dauerte eine Zeit lang, bis sie beide erkannten, dass dieses kleinere Haus eigentlich die Erfüllung all ihrer Träume war.

 

16. Dezember: Bergsteiger

 

Sie genoss die Stille der majestätischen Gipfel und verlor sich in Tagträumen. Mit der Seilbahn war die kleine Familie fast bis zum Gipfel gefahren um weiter zur Berghütte zu wandern. Ganz allein saß sie nun am vordersten Rand der Aussichtsterrasse. Außer ihnen war noch kein Gast zu sehen. Dies war der erste Bergurlaub seit ihrer Schwangerschaft. Jetzt hatte sie kurz Urlaub von ihren Mutterpflichten; ihr Mann sollte wenigstens einmal selbstständig eine Stunde auf ihren dreijährigen Sohn aufpassen. Tief sog sie die reine Bergluft ein, als plötzlich die Stille gestört wurde: eine lautstarke Gruppe von Bergsteigern näherte sich der Hütte. Jauchzend und jodelnd kamen sie immer näher. Sie ärgerte sich sehr über diese Störung und schaute hilfesuchend zu ihrem Mann. Der war, genauso wie ihr Sohn, nicht mehr da. Kopfschüttelnd sah sie ihren Mann aus der Hütte kommen; natürlich hatte er dem Drang nicht widerstehen können, sich ein Bier zu besorgen. Wo aber war der Junge? Sie schaute nach unten und ihr Herz drohte stillzustehen. Auf einer schmalen Felsnase robbte ihr Sohn nach vorne. Unter dem Felsen gähnte der Abgrund. Der Junge hatte die kurze Zeit der Unaufmerksamkeit genutzt und war in Unkenntnis der Gefahr auf eigene Faust losgezogen. Er war jetzt ganz vorn angekommen. Jede weitere Bewegung konnte dazu führen, dass er abstürzte. Würde sie ihn jetzt ansprechen, konnte dies zur Katastrophe führen. Die Bergsteiger waren mittlerweile an der Hütte angekommen und flachsten mit ihrem Mann. Zufällig schauten sie in ihre Richtung. Sie hob den rechten Zeigefinger an den Mund; mit der linken Hand winkte sie die Männer zu sich. Die folgten, die Ernsthaftigkeit ihrer Miene richtig deutend, gottlob schweigend. Sie deutete nach unten. Einer der Bergsteiger erfasste die gefährliche Situation sofort. Geschickt seilte er sich mit seiner Ausrüstung am Balkongeländer nach unten, ohne dass der Junge aufmerksam wurde. Er griff sich den Jungen und kletterte gewandt nach oben, wo er ihn seiner Mutter überreichte.

Das Kind weinte erst dann, als die Eltern es herzten und küssten.

17. Dezember: Geschmack

 

Lange war er nicht hier gewesen. Sobald er den Knopf gedrückt hatte, schreckte ihn bereits der Klang der altmodischen Klingel ab. Und der Geruch erst, als sie ihm die Tür geöffnet hatte. Misstrauisch hatte sie ihn angesehen und dann war da ungläubiges Staunen in ihrem Gesichtsausdruck gewesen. Es war wirklich er, der nach langen Jahren, ohne dass sie jemals wieder Kontakt zueinander gehabt hatten, mit einemmal vor ihrer Haustür stand. Die Gründe taten jetzt nichts zur Sache. Sie versuchte die Tür noch weiter zu öffnen, um ihr Willkommen auszudrücken; um zu verhindern, dass er jetzt, da er da war, sich vielleicht abwandte und wieder ging. Diese Geste brachte ihn dazu wirklich einzutreten – kurz hatte er tatsächlich mit dem Gedanken gespielt wieder zu verschwinden. Mit Abscheu sah er sich um. Nahm die Miefigkeit und Kleinbürgerlichkeit der Wohnung wahr. Über all das war er schon so lange hinausgewachsen, dass er es fast vergessen hatte. Jetzt, wo er hier war, kam die Erinnerung zurück, auch die Erinnerung an seinen Wunsch, dies alles hinter sich zu lassen und ein ganz anderes Leben zu führen. Sie drängte ihn, sich an den Tisch zu setzen, fragte, ob er Hunger habe. Sie habe gerade gekocht. Zunächst wollte er ablehnen. Sie stellte aber einfach einen Teller vor ihn hin. Kindheit und Geborgenheit – das war es, was er in diesem Moment schmeckte, was ihn überkam wie ein schöner Traum. Er war erfolgreich und speiste in den besten Restaurants der Welt. Die Speisen dort waren erlesen, immer aber hatte ihm etwas gefehlt: es wurde ihm erst bewusst, als er diesen Geschmack wieder spürte. Nun saß er hier an dem Ort der für all das stand, was er verachtet hatte und stellte erstaunt fest, dass alles hier genau das war, was ihm gefehlt hatte. Fast andächtig führte er den Löffel wieder zu seinem Mund. Mit neuen Augen sah er die abgewohnte Wohnung an und seine Mutter die ihm, alt geworden, gegenübersaß. Eine Welle von Zärtlichkeit überschwemmte ihn.

 

Er wusste, dass er jetzt öfter zu Besuch kommen würde.

18. Dezember: Gemälde

 

In seiner Vorstellung war es so schön gewesen. Am Ehrenplatz seiner Wohnung hätte das Gemälde hängen sollen. Indirekte Beleuchtung hätte für eine professionelle Ausleuchtung noch der kleinsten Details gesorgt. Sich selbst sah er in einem schweren Sessel, in der von Fachleuten errechneten optimalen Position vor dem Bild sitzen. Vielleicht ein Glas Champagner in der Hand, oder einen alten Cognac. Eigentlich wäre das ja nicht nötig: das Gemälde an sich bot bereits höchsten Genuss der unmöglich durch zusätzlichen Konsum noch größer werden konnte. Jahrelang hatte er auf die Chance gewartet. Endlich wurde das Kunstwerk auf einer Auktion angeboten und ihm war es tatsächlich gelungen, es zu erwerben. Er war wohlhabend, so stellte die Kaufsumme kein Problem für ihn dar. Noch auf der Auktion war er freudig bewegt vor dem Gemälde gesessen und hatte sich verzückt in das originale Bild vertieft. Kein Kunstdruck und keine Fotografie des Werkes konnten dem echten Bild gerecht werden. Diese Formensprache, die Farbverläufe, die Darstellung der Figuren und die Komposition der Landschaft die das Genie des berühmten Künstlers zu einem Gesamtkunstwerk zusammengefügt hatte: er hatte mit Geld dies alles erwerben können. Was störte ihn da der hohe Preis? Bald allerdings kamen Umstände ins Spiel, die ihm die Freude an seiner Neuerwerbung vergällten: Ein solches Werk musste natürlich versichert werden. Trotz der horrenden Beiträge bestand die Versicherung allerdings auf hohen Sicherheitsstandards. Schnell wurde ihm klargemacht, dass ein Kunstwerk diesen Ranges keineswegs in einem Privathaushalt an der Wand hängen konnte. Nun lag es in einem Tresor seiner Bank. Klimatisiert und ungesehen. So befriedigte ihn der Besitz des Gemälde nicht. Die Jagd nach dem Gemälde, die Anspannung bei der Versteigerung: das war es, was ihn fasziniert hatte.

Er griff zum Telefon: „Hallo, das Museum dort?“, hielt noch einmal inne, „Ich hätte da ein Gemälde als Leihgabe anzubieten!“

19. Dezember: Landkarte

 

Auf dem Dachboden hatte sie sie gefunden. Unter allen möglichen alten Dingen, die genauso wie dieses Stück Papier nie mehr gebraucht werden würden. Warum war diese alte Landkarte wohl nicht weggeworfen worden? Sie betrachtete die Karte genauer. Sie musste aus dem 19. Jahrhundert stammen. Eine altertümliche Schriftart, die sie nur mühsam entziffern konnte, benannte Gebirge, Flüsse, Städte und Meere. Die Grenzverläufe zeichneten Länder, deren Namen sie wohl kannte, deren Form sie allerdings ganz anders in Erinnerung hatte. Über die ursprünglich auf der Karte eingezeichneten Grenzen hinweg waren mit Bleistift mehrfach neue eingezeichnet worden, so dass viele Länder die Gestalt bekommen hatten, die ihr vertrauter erschien. Kriege waren es, die diese dünnen Linien auf dem Papier verschoben hatten. Die blassen Linien waren Platzhalter für Terror und Gewalt. Wieviel Leid stand wohl hinter dieser Verschiebung, hinter den mit Bleistift dünn eingezeichneten neuen Grenzlinien? Wieviele Menschen hatten dafür sterben müssen, wieviele Familien waren zerstört, wieviele vertrieben worden um in einem fremden Land ein neues Leben aufbauen zu müssen? Sie schüttelte den Kopf. Für sie waren Grenzen hohe Berge die man nicht überwinden, ein Fluß den man nicht durchschwimmen oder ein Meer, das man nicht überqueren konnte.

Aber Linien auf Papier die scheinbar willkürlich Menschen von anderen Menschen trennten? Wieder schüttelte sie den Kopf. Das waren doch keine Grenzen!

Derjenige, der diese alte Landkarte auf dem Dachboden aufbewahrt hatte, hatte recht gehabt. Man durfte diese Karte wirklich nicht wegwerfen. Mit Reißzwecken pinnte sie sie sorgfältig an die Wand.

Sie hoffte auf eine Welt ohne Grenzen.

 

 

20. Dezember: Räucherfrau

 

Sophie lebte weiter. Die meiste Zeit des Jahres stand sie oben auf dem Schrank. Sichtbar zwar, aber unbeachtet. Wenn aber die Tage kürzer wurden und dementsprechend die Dunkelheit früher einbrach, kam sie zu Ehren. Sie durfte herabsteigen aus ihrer Parkposition und bekam einen Ehrenplatz auf dem Wohnzimmertisch. Mehr noch: Bei festlichen Gelegenheiten, wenn die Familie zusammensaß, wurde sie auseinandergenommen. Rumpf und Beine wurden getrennt und ein Kegel, den man angezündet auf einen kleinen Rost auf Höhe ihre Unterleibs stellte, begann zu rauchen und dabei weihnachtliche Aromen zu verbreiten. Schnell noch den Oberkörper aufgesetzt: schon quollen Rauchwolken aus ihrem runden Mund. Der Vater hatte ihr den Namen Sophie gegeben, mit der alten Betonung auf dem 'o', nicht neumodisch auf dem 'ie'. Sie ähnelte der vor Jahren verstorbenen alten Nachbarin. Natürlich hatte die nie geraucht, aber in der gemütlichen Behäbigkeit beleibter Frauen hatte sie dem Räuchermännchen in Frauengestalt geglichen. Wenn die Runkelrübenernte angestanden war, waren alle Kinder der Nachbarschaft zuerst zum Helfen und schließlich zur anschließenden Brotzeit eingeladen worden. Dabei versuchte sie, die ihrer Meinung nach viel zu dünnen Kinder mit diversen Leckereien genauso rund zu mästen, wie sie es selber war. Der Tragekorb auf dem Rücken der Räucherfrau schien all die Leckerbissen vergangener Festmähler zu enthalten. Die Räucherfrau Sophie hat einen festen Platz im Leben der Familie und ständig erinnert sie an die Nachbarin – die echte Sophie ist ein bisschen weniger gestorben.

 

Man kann nur hoffen, dass in vielen Familien den anscheinend unbedeutenden Menschen aus der Nachbarschaft genauso nette Denkmale gesetzt werden, wie unserer Nachbarin Sophie: eine Räucherfrau im Wohnzimmer.

21. Dezember: Rhabarber

 

Die Gartenbaufirma hatte ihren Job gut gemacht. Im Moment war die ganze Fläche wüst und leer. Alle Pflanzen waren weg, inklusive des Rhabarbers, den sie besonders geliebt hatte. Allerdings waren ihnen die Arbeiten im Garten auch zunehmend schwer gefallen. So war es eine Erleichterung zu sehen, wie dort, wo früher Stangenbohnen emporgerankt waren, wo Salatköpfe in Reih und Glied gestanden hatten, wo Sellerie, Erbsen und Spinat mit ihren verschiedenen Grüntönen den Boden bedeckt hatten, jetzt eine braune Einöde darauf wartete mit Rasen begrünt zu werden. Die Firma war mit schwerem Gerät aufgefahren. Ein Bagger hatte seine Bahnen durch den Garten gezogen und hatte mit großen Zinken alles, was an mehrjährigen Stauden und Pflanzen dort noch wucherte, wurzeltief aus dem Boden gezogen. Das war ihr vor allem deswegen wichtig gewesen, weil die Nachbarn sich schon beschwert hatten, dass die Stauden über die Mauer auf ihren Zufahrtsweg hingen und ihre Autos verkratzten. Mit Nachbarn musste man sich ja gut stellen, nicht? Anschließend war die ganze Gartenfläche planiert worden. Ein einsames Hochbeet für Kräuter und ein bißchen Gemüse des täglichen Bedarfs war die einzige Anbaufläche, die geblieben war. Lediglich einzelne Spitzen des frischgesäten Rasens durchbrachen nun die braune Eintönigkeit des flachgezogenen Gartenbodens, auch dort wo der Rhabarber gestanden hatte. Der Winter verging und im Frühling spross der Rasen und bildete eine große grüne Fläche. Um den Rasen zu kräftigen, entschlossen sie sich, das Gras zunächst einmal hoch wuchern zu lassen, damit die Grasnarbe dicht werden konnte. Erst im Juni wurde der Rasenmäher das erste Mal angeworfen. Bahn um Bahn bekam der Rasen eine schicke Kurzhaarfrisur. An einer Stelle, jedoch durchbrachen kräftige große Blätter den Rasen, überwucherten sogar die schlanken Grashalme. War hier nicht immer der Rhabarber gestanden? Er musste die Rosskur überstanden haben. Auch heuer würde sie Rhabarber ernten können.

22. Dezember: Schutzengel

 

Eine Hohlform neben vielen gleichartigen, ähnlich denen, in denen Nikoläuse aus Schokolade zu ihrer Gestalt fanden, war in der nassen Kälte eines Oktobermorgens in einer Fabrikhalle gestanden. Aber nicht Schokolade wurde hier eingefüllt. Aus schmutzigen Kübeln ergoss sich eine Mischung aus Wasser, Sand und Zement in sie. Tage später wurden schwere Klammern, die die beiden Hälften der Form zusammenhielten, geöffnet. Und so war er in die Welt gekommen. Der Schutzengel. Sein Nachbar, dem Lufteinschlüsse beim Guss die Flügel verdorben hatten, wanderte gleich in den Ausschuss. Er selbst wurde grob überarbeitet um die Gussreste zu entfernen. Daraufhin wurde er zu einem Steinmetz transportiert, der billige Grabsteine herstellte. Viele Jahre hatte er seinen Aufenthalt auf einem Friedhof genommen. Stand dabei in einer Art Steinmuschel die aus einem größeren rechteckigen Block herausgearbeitet worden waren. Hatte Menschen beim Trauern zugesehen. War zu jeder Jahreszeit von unterschiedlichsten Blühpflanzen umgeben gewesen; im Winter stand ihm auch einmal eine geschmückte kleine Fichte zur Seite. Weihnachtsbäume auf Gräbern hatten einige Zeit lang eine gewisse Popularität. Dann war das Grab aufgelöst worden. Weil er zu schade zum Wegwerfen war, hatte man ihn im Keller eingelagert. Dann war auf dem Grundstück eine neue Halle errichtet worden, die so in das Gelände eingepasst war, dass an einer Ecke eine gefährliche Dachrinnenkante nur knapp über dem Boden endete. Kleine Kinder hätten sich an ihr verletzen können. Das war doch der richtige Platz für einen Schutzengel! Er wurde festbetoniert – keine Gefahr bestand mehr. Allerdings mussten ihm selbst die Flügel mehrfach nachmodelliert werden weil sie ihm abgebrochen worden waren. Selbst von seinem Sockel wurde er einmal abgerissen. Es war klar: Er selbst war es, der Schutz brauchte. Und stand dennoch weiter stoisch da, schützte vor einer Gefahr, die keinem mehr gefährlich werden konnte. Die Kinder waren schon groß. Es war gut, ihn dort stehen zu sehen.

23. Dezember: Stern

 

Er stellte den Stern von Betlehem dar. Eigentlich war er im 19. Jahrhundert von einer evangelischen Brüdergemeinde in Sachsen erfunden worden. Mit seinen 25 transparenten Spitzen die von innen beleuchtet werden konnten, war er eine imposante Erscheinung – wunderschön noch dazu. Schon kurz nach Aufnahme seiner Produktion wurde er zu einem Verkaufsschlager. Nicht nur in Deutschland selbst, sondern auch im Ausland war er begehrt. Nach der deutschen Teilung kam es zu der absurden Situation, dass ein sozialistischer volkseigener Betrieb der DDR dieses Symbol der christlichen Botschaft staatlich gelenkt herstellte, weil die Staatsführung nicht auf die Devisen verzichten wollte, die man mit ihm erwirtschaften konnte. Der junge Arzt aus dem Westen, der in der DDR Verwandte besuchte, war auf der Suche nach weihnachtlicher Holzkunst aus dem Erzgebirge in einen kleinen Laden gegangen. Er, der selbst von hier stammte, liebte es, seine Wohnung mit Kunstgewerbeartikeln aus der alten Heimat zu schmücken. Sinnend stand er vor einem der Sterne. Seine Frau, die anlässlich ihrer Hochzeit von der evangelischen Kirche zur katholischen konvertiert war, stieß ihn in die Seite. In ihrem evangelischen Elternhaus war ein solcher Stern der wichtigste Schmuck zu Weihnachten gewesen. Sie wies ihn darauf hin und meinte, dass der Stern als Zeichen ihrer Herkunft sich doch gut in ihrer jungen Familie machen würde. Kurz entschlossen kaufte der Arzt das kleine Kunstwerk. Der Stern fand seinen Platz in der stark frequentierten Praxis. Noch Jahrzehnte später war im hinteren Drittel des schmalen Korridors der in die Jahre gekommenen Arztpraxis eine Steckdose oben in die Decke eingelassen. Etwa auf Höhe des Dienstzimmers, das in der Praxis anstelle einer Empfangstheke genutzt wurde, leuchtete dort in der Advents- und Weihnachtszeit ein großer roter Herrnhuter Stern. Immer noch wurde er von Kindern bewundert. Und er war nicht nur eine schöne Erinnerung für die Arztfrau, sondern gab vielen der Patienten Hoffnung in schweren Krankheiten.

24. Dezember: Schokolade

 

Der Krieg war vorbei. Das hatten die Erwachsenen gesagt. Er war neun Jahre alt und konnte mit dieser Aussage nicht viel anfangen. Fast sechs Jahre hatte der Krieg gedauert – an die Zeit vorher konnte er sich nicht mehr erinnern. Die Großen hatten Angst und taten sonderbare Dinge. Hitlerbilder wurden verbrannt, die Fahnen, die überall zu sehen gewesen waren, folgten ihnen. „Der Ami kommt!“, wurde ihm erklärt, wenn er nach dem 'Warum' fragte. Natürlich mochte der Feind Hitler und seine Fahnen nicht. Warum aber auch braune und schwarze Kleidungsstücke vernichtet wurden, das verstand der Junge nicht. Sie hatten doch ohnehin nur wenig zum Anziehen. Bettlaken wurden von den Betten abgezogen und hingen aus den Fenstern – obwohl sie doch schon trocken waren. Die, die bisher etwas zu sagen gehabt hatten, hatten plötzlich überhaupt nichts mehr zu sagen. Sie schlichen bleich und furchtsam hinter sich schielend am Rand der Straßen und Gassen entlang, wo sie vorher im Bewusstsein ihrer Macht rosig mitten auf der Straße stolziert waren. Wenn die Erwachsenen so viel Angst vor ihm hatten, musste der Ami ja ein furchterregendes Wesen sein. Vielleicht würde der Ami ja kleine Kinder fressen? 'Der Ami kommt!' wurde zu einem populären Drohruf. Und dann war der Ami plötzlich da. Der Junge war zu Hause ausgebüxt. In sein Spiel vertieft bemerkte er den Panzer erst, als der schon direkt neben ihm stand. Ein breit lächelndes schwarzes Gesicht schaute oben aus der Luke des Panzers heraus. So sah doch kein Menschenfresser aus! Als der Soldat sich jedoch aus seiner Luke schwang, wurde dem Jungen wieder mulmig. Der Soldat hielt dem Jungen etwas hin. Der zuckte zurück. Der Soldat brach etwas von dem ab, was er in der Hand hielt und steckte es sich in den Mund. Hielt den Rest wieder dem Jungen hin der zögerlich annahm, ebenso ein kleines Stück abbrach, es sich vorsichtig in den Mund steckte und ganz plötzlich freudig kaute und schluckte. „Tschoklät!“ grinste der Ami. „Schokolade!“ grinste mit braunverschmiertem Mund der Junge glücklich zurück.

Das war's für dieses Jahr. Jetzt bleibt mir nur noch allen Lesern und Leserinnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest zu wünschen. Allen die mir hier in den Kommentaren auf der Website, bei Facebook (hier spezieller Dank an Tanja) oder persönlich Rückmeldung gegeben haben, danke ich ganz besonders. 

Kommentare: 6
  • #6

    Ingrid Tottmann (Sonntag, 08 Januar 2023 12:07)

    Einige deiner Geschichten sind sehr nett, insbesonders gefällt mir dein Schreibstil.
    Weiter so! Wie wird wohl deine Adventskalendergeschichte in diesem Jahr?

  • #5

    Barbara Söder (Samstag, 31 Dezember 2022 14:22)

    Hallo Peter,
    Dein Adventskalender war wieder super.
    Vielen Dank .
    Es sind eben Herzgeschichten .
    Dir einen guten Beschluss und Glück und Segen für das neue Jahr.
    Lg

  • #4

    Natalia (Donnerstag, 22 Dezember 2022 06:42)

    So lieber Peter ich habe es nachgeholt ��.
    Es ist echt toll hier durch zu stöbern, ich liebe die Geschichten�.

  • #3

    Sabine (Samstag, 17 Dezember 2022 03:58)

    Das ist mein Lieblingsadventskalender ❤

  • #2

    MTB (Donnerstag, 15 Dezember 2022 23:30)

    Eigentlich denke ich jedes Jahr, dass es eigentlich keine Steigerung geben kann für den jeweiligen Bali-Vespa-Tour-Adventskalender. Aber dann denke ich in jedem folgenden Jahr aufs Neue, dass er noch nie so toll gewesen ist.
    Ich bin mir fast sicher, dass es vielen Menschen so geht, die sich von diesem Kalender durch die Adventszeit begleiten lassen.
    Vielen Dank für die wunderbaren Geschichten!

  • #1

    ursula (Freitag, 09 Dezember 2022 06:30)

    Danke, lieber Peter, dass du dir wieder soooo viel Arbeit machst, um uns auf Weihnachten einzustimmen.
    Jedes Jahr freue ich mich drauf
    <<. ich möchte auch dich nicht ganz aus den Augen verlieren.
    Allerliebste Grüße von
    Ursula