In ein neues Zimmer gehört ein neues Bett - denn es ist ja für Übernachtungen von Freunden vorgesehen.
In Deutschland wäre man wohl in eines der bekannten großen Möbelhäuser gegangen um Bett samt Matratze einfach einzukaufen.
Man könnte das auch auf Bali tun,
wenn auch die Möbelhäuser um ein Vielfaches kleiner sind und man sich in Ihnen auf schmalen Pfaden durch hochaufgetürmte Möbel quälen muss.
Daher beschlossen wir, das heimische Handwerk zu unterstützen und bestellten beim Schreiner in der Nachbarschaft ein Bettgestell.
Natürlich aus Teakholz, erstens ist das hier allgemein gebräuchliches Material und zudem auch noch einheimisches Holz. So etwas kostet dann in der Größe 1,60 mal 2 Meter etwa 50 Euro.
Susanne wünschte sich als Material für die Matratze Kapok - ein Material was man getrost als Baumwolle bezeichnen könnte, denn erstens ist es sehr wollig und zweitens wächst es hier überall auf richtig hohen Bäumen.
Beim Essen vor einem Warung am Strassenrand fiel Ajik eine dünne sehr bejahrte Frau auf, die eine rote Plastiktüte - offensichtlich mit Stoff gefüllt - auf dem Kopf trug. Er winkte sie zu uns - es stellte sich heraus, dass sie eine Herstellerin von Kapokmatratzen war.
Kurzerhand wurde sie für den nächsten Tag ins Basecamp eingeladen. Dort erschien sie auch wirklich mit zwei Helferinnen und einigen großen Säcken voller Kapok:
Da saßen sie dann im Eigangsbereich des Haupthauses, hatten den Matratzenüberzug fertig genäht schon mitgebracht, und bereiteten sich auf ihre staubige Arbeit vor.
Und dann wurde gestopft was das Zeug hielt.
In Nullkommanix verschwindet der Inhalt der großen weißen Säcke im Matratzenüberzug.
Die Arbeit ist extrem staubig. Ohne Mundschutz arbeitet nur die Chefin, die den Arbeitsvorgang überwacht.
Es ist gut, die Matratze im Freien zu füllen - die feinen Kapokfasern überziehen die gesamte Umgebung des Arbeitsplatzes, und natürlich die Klamotten der Arbeiterinnen, mit einem feinen weißen Flaum.
Ist die Matratze erst einmal gefüllt, wird sie zugenäht und es werden Säume versäubert.
Nach etwa 3 Stunden gehen die Arbeiterinnen nach Hause und lassen eine Matratze aus reinem Naturmaterial zurück.
Die Matzratze soll dann etwa einen halben Tag in der Sonne liegen und schließlich mit einem Teppichklopfer kräftig verprügelt werden, um restliche Fasern und Staub vom Überzug zu entfernen.
Wir hoffen auf gesunden Schlaf und süße Träume.
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