Elektronikprobleme

 

 

Staub einerseits und Feuchtigkeit andererseits sind ständige Probleme in den Tropen. Die Häuser sind anders als in Europa nicht hermetisch nach außen abgeschottet. Jeden Tag könnte man mehrfach kehren und würde doch immer wieder neuen Staub finden. Und die Luftfeuchtigkeit liegt bei gefühlten 150 %.

 

Keine guten Voraussetzungen für empfindliche elektronische Gerätschaften.

 

Und tatsächlich funktioniert des Öfteren etwas nicht mehr so, wie es das eigentlich tun sollte. 

Kein Problem - denn Elektronikwerkstätten gibt es viele. Eine ganz besondere haben wir mit unseren Problemstücken besucht.

 


Der Chef ist Autodidakt. Als Jugendlicher hatte er sich ein Radio gekauft. Für ihn eine teure Anschaffung. Nach einigen Tagen schon war es kaputt. Er kaufte sich ein neues. Für sein letztes Geld.

Auch dieses hatte den tropischen Bedingungen nicht viel entgegenzusetzen und teilte bald das Schicksal des ersten.

 

Geld für ein neues Radio hatte er nicht mehr. So öffnete er beide Geräte und tüftelte an ihnen herum.

Mit Erfolg.

Das war der Anfang.

 

Freunde brachten bald ihre defekten Stücke. Er hatte ein neues Hobby. Bald schon machte er sein Hobby zum Beruf. Im Selbststudium eigenet er sich die nötigen Kenntnisse an.

 

Und er tüftelte weiter.

 

Für eine "Sat-Schüssel" die in Indonesien etwa 2 Meter Durchmesser haben müssen und relativ senkrecht nach oben ausgerichtet sind, hatte er kein Geld. Eine passende Erdgrube war bald ausgehoben und technisch so ausgerüstet, dass er fernsehen konnte. Ihr Problem war, dass Besucher sie für eine Abfallgrube hielten:

 

Empfangsstörungen durch Vermüllung waren die Folge.

 

Mittlerweile kann er sich eine richtige Sat-Empfangsanlage leisten. Und seine Open-Air-Werkstatt quillt über von Computern, Flatscreen-Fernsehern und allen möglichen anderen Elektronikgeräten. Arbeit hat er ohne Ende. Und er arbeitet zuverlässig und zu konkurrenzlos günstigen Preisen.

 

Unsere Computertastatur hat er in anderthalb Stunden komplett auseinandergenommen, gesäubert und wieder zum Funktionieren gebracht.


 

Der Preis? 40 Eurocent. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0